Sehenswertes Castrop-Rauxel
Zeugnisse der industriellen Vergangenheit, Kirchen und Denkmäler, Wasserschlösser, der Grundriss einer Burg, außergewöhnliche Baukunst der 70er Jahre und die Jugendstilhäuser auf dem Altstadtmarkt werden Sie für Castrop-Rauxel begeistern.
Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch die Stadt!
Inhalt dieses Artikels
- Forumskomplex am Europaplatz
- Bergehalde Schwerin
- Zeche Erin
- Hammerkopfturm mit keltischem Baumkreis
- Bergbeamtenhaus
- Taubenvatta-Denkmal
- Bergbauschilde
- Industriedenkmäler am Ickerner Knoten
- Schloss Bladenhorst
- Haus Goldschmieding
- Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg
- Gotisches Sakramentshäsuchen in der Lambertuskirche
- Alte Pfarrkirche in Henrichenburg
- St. Josef
- St. Antonius
- Altstadtmarkt
- Reiterbrunnen
- Stadtgarten und Parkpad Süd
Das Ensemble mit Rathaus, Stadt- und Europahalle wurde Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre vom weltberühmten danischen Architekten Arne Jacobsen mit Otto Weitling geplant, steht seit 2010 unter Denkmalschutz und ist ein Anziehungspunkt für alle, die sich für Architektur interessieren. Die schwungvollen Dächer, damals eine Weltneuheit, tragen den liebevollen Beinamen "Sprungschanze".
Bauhistorie
Nach einem Wettbewerb ab 1964/65 – mit internationaler Beteiligung u.a. der Architekten Alvar Aalto, Egon Eiermann, Friedrich Wilhelm Kraemer und Paul Schneider-Esleben – erhielt der Däne Arne Jacobsen mit Otto Weitling (Architekturbüro Arne Jacobsen + Otto Weitling, Kopenhagen) am 24. Juni 1968 mit Unterzeichnung des Architektenentwurfs den Auftrag zum "Entwurf eines Rathauses mit Sporthalle, Mehrzweckhalle und Volkshochschule auf einer Fläche zwischen Bahnhofstraße und B235, die die geographische Mitte der Stadt ist".
Nach Jacobsens Tod am 24. März 1971 führte das Büro Dissing + Weitling aus Kopenhagen den Auftrag fort. Das Ensemble wurde zwischen 1971 und 1975 sowie 1976 bis 1984 errichtet. Ein für die Volkshochschule vorgesehener Bau wurde nicht realisiert.
Das Ziel der Errichtung des Forums in der geographischen Mitte der Stadt Castrop-Rauxel war der Zusammenschluss der nördlichen und südlichen Stadtteile miteinander, um eine neue Stadtmitte, ein kulturelles und administratives Zentrum zu erschaffen.
Das Bild des Gesamtkomplexes wird durch die an Pylonen hängenden Dächer von Ratssaal, Europa- und Stadthalle bestimmt. Der durch ein Parkdeck erhöhte Platz wird im Norden durch den riegelartigen Rathausbau mit südlich davor freistehendem Ratssaal begrenzt. Im Süden stehen gegenüber dem Rathaus die durch einen kleineren Zwischentrakt miteinander verbundene Europahalle und Stadthalle. Der Zugang zum Forum erfolgte über Treppen von Osten und Westen. Die Platzanlage ist durch Baumreihen, eine Pergola, Blumenkübel aus Beton und Hecken mit unterschiedlichen geometrischen Formen strukturiert.
Adresse: Europaplatz 1 - 12
Modell des Rathauskomplexes aus der Entstehungszeit
Es ist aus filigranem Sperrholz gearbeitet, misst 102 x 62 cm x 16 cm und es ist das einzige seiner Art: Die Stadt Castrop-Rauxel besitzt ein Modell des Castrop-Rauxeler Rathauskomplexes im Maßstab 1:500, das mit großer Wahrscheinlichkeit vom Architekturbüro Arne Jacobsen und Otto Weitling zu dessen Entstehungszeit gefertigt worden ist.
„Sobald die Umstände es ermöglichen, soll das Modell in der stadtgeschichtlichen Ausstellung öffentlich gezeigt werden“, so Stadtarchivar Thomas Jasper, „allerdings ist das wertvolle Exponat nun zunächst einmal bis März 2022 auf Reisen.“ Es nimmt in dieser Zeit einen zentralen Platz in der großen Wanderausstellung „Jacobsen + Weitling: Deutsche Werke“ des Architekten Hendrik Bohle und des Journalisten Jan Dimog ein. Im September und Oktober 2021 soll die Wanderausstellung den aktuellen Planungen zufolge auch in Castrop-Rauxel – im Foyer am Ratssaal – zu sehen sein.
Einzigartig ist das Rathausmodell im Maßstab aus mehreren Gründen: Es ist das einzige noch vorhandene Modell aus der Entstehungszeit des Komplexes. Weiterhin zeigt das Modell Arne Jacobsens ursprüngliche Planung für den Stadtmittelpunkt: Neben der heutigen Europahalle, auf der so genannten „Zirkuswiese“, war ein eigenes Gebäude für die VHS geplant, das jedoch nicht realisiert worden ist. Zudem besticht das Modell durch seinen Detailreichtum und die individuell aus Sperrholz gefertigten und verleimten Elemente, die durch Plexiglas ergänzt wurden.
Industriekultur
Bergehalde Schwerin
Die rekultivierte Abraumhalde der Zeche Graf Schwerin ist mit 147 Metern über NN die höchste Erhebung in Castrop-Rauxel.
Durch vorbildliche landschaftliche Gestaltung ist diese Halde, auf deren Kuppel eine stählerne Sonnenuhr des Künstlers Jan Bormann trohnt, ein beliebter Ausflugsort. Der Blick über Castrop-Rauxel belohnt für den Aufstieg. Die Halde wird über ein Wegenetz erschlossen. Sie sind mit unterschiedlichsten Materialien aus der schwerindustriellen Zeit gestaltet: Grubenhözer im Süden, Eisenbahnschwellen im Norden, Stahlbrammen im Osten und Eisenbahnschien im Westen. Kunstobjekte steigern die Erlebnisqualität.
Adresse für das Navigationsgerät: Zur Sonnenuhr.
Zeche Erin

Adresse: Erinstraße.
Hammerkopfturm mit keltischem Baumkreis

In Erinnerung an William Thomas Mulvany, den irischen Gründer der Zeche Erin, ist um den restaurierten und denkmalgeschützten Hammerkopfturm ein Keltischer Baumkreis errichtet worden. Der Baumkreis orientiert sich am mythischen Baumkalender der Kelten. Jeder Baum steht sowohl für zwei Abschnitte des Jahres, als auch für Charaktereigenschaften, die auf unter ihrem Zeichen geborene Menschen übertragen werden.
Bergbeamtenhaus

Adresse: Bodelschwingher Straße 5.
Taubenvatta-Denkmal

Unmittelbar neben dem "Taubenvatta-Denkmal" ist bei Ausschachtungsarbeiten für die Neugestaltung der Oberen Münsterstraße ein historischer Brunnen wiederentdeckt worden. Symbolisch ist an dieser Stelleein Springbrunnen im gleichen Durchmesser geschaffen worden, verbunden mit einem kaskadenähnlichen freien Wasserlauf.
Adresse: Obere Münsterstraße/Kuopio-Platz.
Bergbauschilde: Strebausbau in der ehemaligen Zeche Victor-Ickern
Über die Stilllegung am 28. September 1973 hinaus prägte die Zeche Victor-Ickern mit den Schachtanlagen Victor I/II, Victor III/IV und Ickern I/II das Stadtbild von Castrop-Rauxel entscheidend mit. Das Grubenfeld der Zeche erstreckte sich von Rauxel über Habinghorst und Ickern bis nach Waltrop. Hier lagen die begehrten Steinkohlenflöze tief unter der Erde: Die mittlere Teufe (Tiefe) aller Schächte lag bei 732 Metern, die Förderschächte waren etwas mehr als 900 m tief. Auf den unter Tage geschaffenen Abbauhohlräumen lasteten mit zunehmender Tiefe steigende Gebirgsdrücke. Im oberen Bereich stützte zunächst Holz die Decken der Streben (Abbauräume), doch mit zunehmender Tiefe war Holz nicht stark genug, um dem Druck standzuhalten. So sorgte Werksleiter Bergrat Curt Keyser für die Entwicklung hydraulischer Hochdruckstempel nach der Stoßdämpfertechnik der Flugzeugfahrwerke. Um die hydraulischen Stempel zu fertigen, entstand 1954 in Rauxel das Werk der Klöckner-Ferromatik, das später auf die Produktion von Ausbauschilden umrüstete. Auf Ickern erfolgte der erste Schildausbau-Einsatz in Westeuropa. Ihm folgte ein weltweiter Siegeslauf.
Der ehemals auf Victor Ickern tätige Bergbauingenieur Tilo Cramm und der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. fördern die Erinnerung an diese bedeutenden Entwicklungen in Castrop-Rauxel. So können Sie einen original erhaltenen Schildausbau in Rauxel an der Rütgersstraße und demnächst renovierte Ausbauschilde in Ickern und Dingen anschauen.
Industriedenkmäler am „Ickerner Knoten“
Schlösser und Burgen
Schloss Bladenhorst

Das heute in Privatbesitz befindliche und noch bewohnte Wasserschloss wurde erbaut von den Herren von Viermundt. Eine Außenbesichtigung des malerisch gelegenen Schlosses lohnt sich. Das Epitaph mit dem Bildnis des Ritters Philipp von Viermundt ist heute im Eingangsbereich der Lutherkirche in der Altstadt Castrop aufgestellt.
Adresse: Westring 346
Haus Goldschmieding

Adresse: Dortmunder Straße 55
Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg
Der landschaftsarchäologische Park Henrichenburg lässt die Geschichte der Burg am historischen Standort wieder aufleben. Mit landschaftsarchitektonischen Elementen, wie Hecken und säulenförmigen Bäumen, wurden die Mauern, Gebäude und Türme der Burg nachgebildet und erlebbar gemacht. Durch das Förderprogramm „Dorferneuerung 2020“ soll der Park weiter aufgewertet werden und neben Beleuchtungen auch für Stom- und Wasseranschlüsse gesorgt werden. Bei der Umsetzung der angestrebten Maßnahmen werden die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. Gerade vor dem Hintergrund der künftigen größeren Vorhaben rund um das nahegelegene Wasserkreuz, u. a. der Sprung über die Emscher oder die IGA 2027, trägt auch die Inszenierung des Parks zusätzlich zur Aufwertung des gesamten Areals bei.Die Burg wurde erstmals urkundlich 1263 erwähnt. 1787 wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Dafür wurde in unmittelbarer Nähe ein neues Wirtschaftsgut errichtet, das heutige "Haus Henrichenburg".
Adresse: Freiheitstraße / Wartburgstraße
"Wiederentdeckung" der Burg
1994 wurden bei Bauarbeiten Fundamente, Wasserleitungen, Gräften und Kleinfunde der Burg Henrichenburg entdeckt. Massive Ziegelfundamente gehörten zum Süd- und Ostflügel der Hauptburg. Im ehemaligen Burggraben wurde zudem gut erhaltenes Fundmaterial aus dem 14. und 15. Jahrhundert geborgen. Dabei handelte es sich unter anderem um Rüstungszubehör und Gegenstände des mittelalterlichen Alltags. Die Fundamente der Burg und die übrigen Funde sind nach den Ausgrabungsarbeiten wieder mit einer 1,5 Meter mächtigen Bodenschicht überdeckt worden. Das Areal des heutigen Parks ist seitdem zum Bodendenkmal erklärt worden.
Kirchen, Plätze und Gebäude
Gotisches Sakramentshäuschen in der Lambertuskiche

Die gesamte Höhe beträgt 8,20 Meter.
Adresse: Lambertusplatz
Alte Pfarrkirche in Henrichenburg

Adresse: Kirchplatz
St. Josef


Paul Reding fertigte die wunderschönen Kirchenfenster in der St. Josef Kirche an. Auch der Brunnen auf dem Kirchplatz wurde von dem Künstler gestaltet.
St. Antonius

Das schlichte Innere der Kirche prägen die Gewölbe mit Rundstrebebögen. Kubische Formen dominieren insbesondere beim Glockenturm.
Adresse: Kirchstraße
Altstadtmarkt

Adresse: Am Markt.
Reiterbrunnen

Adresse: Am Markt. Die Rennbahn können Sie noch heute Anschauen und bei einem Spaziergang erleben.Adresse: Dortmunder Straße (gegenüber vom Schlosshotel Goldschmieding). Im Internet erhalten Sie unter www.castroper-rennen.de einen Eindruck.
Stadtgarten und Parkbad Süd

Adresse: Am Stadtgarten 20.