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Auf gutem Weg beim Energiesparen: Weitere Maßnahme kann wieder aufgehoben werden
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Kinde schwimmt im Hallenbad
Einleitungstext

Schweren Herzens, aber wohl überlegt und einstimmig hatte der Rat der Stadt Castrop-Rauxel im November weitere kommunale Energiesparmaßnahmen beschlossen. Und schon jetzt zeigt sich die positive Wirkung dieses Beschlusses, sodass eine weitere Maßnahme wieder aufgehoben werden kann: Seit dem 20. Februar ist das Wasser im Hallenbad wieder wärmer.

Fortsetzungstext

Bereits seit 23. Januar wird die Raumtemperatur in allen Sport- und Turnhallen nicht mehr im Wechsel, sondern dauerhaft auf 17 Grad Celsius gehalten werden. Denn durch die Temperaturabsenkungen in allen städtischen Gebäuden konnten im Zeitraum November bis Dezember bereits 17,2 Prozent der Heizenergie eingespart werden. Als Referenzwert, auf den sich die Einsparungen beziehen, wurde vorab der Mittelwert der witterungsbereinigten Monatsverbräuche der Jahre 2017 bis 2021 ermittelt.

Alle Sporthallen wieder auf 17 Grad beheizt

Dieses erfreuliche Ergebnis nehmen die Stadtverwaltung und die Ratsfraktionen zum Anlass, bereits eine der Energiesparmaßnahmen wieder aufzuheben. Auch die aktuellen Wetterverhältnisse, die noch nicht hinzugerechnete Einsparung durch die verlängerte Schließung des Hallenbades sowie die allgemeine Gaslage lassen diesen Schritt zu: 

Zum 23. Januar endete das Wechselmodell in den Sporthallen. Mit Ausnahme von sieben Hallen wurden die Sporthallen seit 19. Dezember nur noch im wöchentlichen Wechsel auf 17 Grad Celsius, in der anderen Woche auf ein Minimum von 10 Grad geheizt. Ab nächster Woche also wird die Temperatur in allen Sport- und Turnhallen dauerhaft auf 17 Grad Celsius gehalten werden..

Hallenbad wieder wärmer

Die verlängerte Winterpause des Hallenbades an der Bahnhofstraße endete am 22. Januar, und zum 20. Februar wird die Wassertemperatur wieder heraufgefahren.

„Mit gemeinsamer Kraftanstrengung ist es gelungen, dass die Stadt Castrop-Rauxel schon jetzt einen großen Beitrag zum Gaseinsparen erbracht hat. Dafür danke ich allen Beteiligten und Betroffenen sehr, auch wenn es nicht immer einfach war“, so Bürgermeister Rajko Kravanja.

Die Ergebnisse der Energieeinsparungen hat die Stadtverwaltung auf der Seite www.cas-schafft-das.de zusammengefasst und aufbereitet.

 

 

Rückblick November 2022

Vor Beginn der Ratssitzung am 24. November waren rund 350 Bürgerinnen und Bürger, Sportlerinnen und Sportler, Schülerinnen und Schüler sowie Mütter und Väter zur Sitzung erschienen, um ihre Sorgen auszudrücken und Fragen loszuwerden, die Bürgermeister Rajko Kravanja in der "Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner", mit der jede Ratssitzung beginnt, verständnisvoll beantwortete. Nach anschließender Diskussion der Ratsmitglieder wurde dann unter anderem dieses beschlossen:

Energiesparziele im Blick: Rat beschloss einschneidende Maßnahmen

Konsequentes Energiesparen in allen Bereichen ist ein wesentlicher Faktor, um der Energiekrise zu begegnen. Die aktuelle Lage macht weder vor der privaten Haustür Halt noch vor den Toren öffentlicher Einrichtungen. Allein die gute Absicht reicht nicht aus.

Es gibt gesetzliche Grundlagen, die Maßnahmen vorgeben, zum Beispiel seit August 2022 die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung - EnSikuMaV) und darüber hinaus die verordneten Sparziele der Europäischen Union sowie der Bundesregierung.

15 bis 20 Prozent Energie einsparen, ist das Ziel

Der Rat der Stadt Castrop-Rauxel hat in seiner Sitzung am 1. September einstimmig beschlossen, dass die Stadt Castrop-Rauxel 15 bis 20 Prozent ihres Wärme- und Stromverbrauches einsparen soll. Warum? In der Wärmeversorgung ist Deutschland auf Gas angewiesen. Da wegen des Ukrainekrieges kein Gas mehr aus Russland kommt, ist es zwingend notwendig, dass weniger Gas verbraucht wird, nicht nur in diesem Winter, sondern auch mit Blick auf den Winter 2023/24.

Was bedeutet das für die Stadt Castrop-Rauxel?

Zum Ende der Sommerferien hat die Stadtverwaltung ein erstes Sofortpaket mit kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehören zum Beispiel das Absenken der Raumtemperaturen in allen öffentlichen Gebäuden auf das vorgeschriebene Minimum, das Absenken der Wassertemperatur im Hallenbad sowie den Betrieb des Freibades ausschließlich per Solarabsorber.

Doch damit kann das Einsparziel von 15 bis 20 Prozent bei Weitem nicht erreicht werden. Aber es muss erreicht werden!

Und deshalb schlug die Stadt der Politik in der Ratssitzung am Donnerstag, 24. November, weitere Maßnahmen vor. „Neben vielen kleineren Maßnahmen werden wir nun auch Einschnitte beschließen und umsetzen müssen, die uns allen weh tun. Es gibt bedauerlicherweise keine Alternative“, versichert Bürgermeister Rajko Kravanja. Die Strategie des Krisenstabs Energie sah von Anfang an vor, sukzessiv weitere Maßnahmen in Abhängigkeit des Eskalationsgrades und der daraus resultierenden Notwendigkeiten zu ergreifen.

Die Ratsfraktionen und die Stadtverwaltung haben im Vorfeld verschiedene Entwürfe ausführlich diskutiert und ebenfalls die Schulleitungen und den Stadtsportverband mit einbezogen und schlussendlich neue Kompromisse vereinbart, die in der Ratsvorlage "Ausrufen der `Alarmstufe Gas`") mündeten.

So wurden in der Ratssitzung am 24. November unter anderem diese Maßnhamen einstimmig beschlossen:

  • Seit 19. Dezember wurden die Sporthallen nur noch im wöchentlichen Wechsel auf 17 Grad Celsius, in der anderen Woche auf ein Minimum von 10 Grad geheizt. Folgende sieben Sporthallen blieben dauerhaft auf 17 Grad Celsius beheizt: Neue Gesamtschule Ickern, Willy-Brandt-Gesamtschule, Adalbert-Stifter-Gymnasium, Fridtjof-Nansen-Realschule (große Halle) sowie die Gymnastikräume an den Grundschulen Am Hügel, Am Busch und Wilhelmschule. Ab 23. Januar werden alle Sporthallen dauerhaft auf 17 Grad beheizt!
  • Das Hallenbad legt eine verlängerte Winterpause ein und schließt von Weihnachten bis zum 21. Januar 2023.
  • 25 Prozent der Büroflächen im Rathaus werden nicht mehr beheizt. (Bereits gesenkt wurden die Raumtemperaturen im Rathaus und in den städtischen Nebenstellen sowie in der Stadt- und Europahalle, ebenso wie die Wassertemperatur im Hallenbad.)

Weiterhin wurde ein gemeinsamer Antrag von CDU und FDP als Ergänzung zum Tagesordnungspunkt "Ausrufen der `Alarmstufe Gas`" beschlossen.

„Natürlich haben wir uns im Vorfeld mit vielen Akteuren zusammengesetzt und sind uns bewusst, dass diese Entscheidungen auf Kosten von Kindern, Jugendlichen und Vereinen gehen - also gerade diejenigen, die durch die Corona-Pandemie besonders betroffen waren. Doch die Energieunsicherheit unseres Landes und aller privaten Haushalte zwingt uns dazu, dass wir hier die Priorität einräumen müssen. Leider geht dies nicht ohne Einschränkungen für uns alle“, erläutert Bürgermeister Rajko Kravanja weiter.

Die Auswirkungen der Maßnahmen werden genauestens beobachtet und analysiert. Wird das Ziel von 15 bis 20 Prozent Energieeinsparungen erreicht, wird man gegebenenfalls Maßnahmen auch wieder zurücknehmen können. Sowohl mit den Schulen als auch mit den Sportvereinen steht die Stadtverwaltung in stetem Austausch, sodass flexibel und kurzfristig reagiert werden kann.